Branchen-Meinung

18.07.2023

So läuft die Saison 2023

Dieses Jahr bescherte uns 11 % Preissteigerung bei der Kugel Eis gegenüber dem Vorjahr. Das günstigste Kugelangebot haben wir in Wuppertal gefunden. In München scheint das Eis am teuersten.

Das ist das Ergebnis einer Befragung von coupons.de unter 105 Eisdielen in 35 deutschen Städten. Die Preissteigerung ist nicht verwunderlich, denn die Lage bei den Rohstoffpreisen hat sich nicht entspannt, die Energiekosten sind immer noch erhöht und die Inflation bleibt hoch.

Das alles wirkt sich auf die Produktionskosten aus und schlägt sich natürlich in den Preisen nieder.

Selbst in Wuppertal, wo coupons.de mit 1,37 Euro pro Kugel das günstigste Eis ausfindig gemacht hat, müssen Eisliebhaber eine Teuerungsrate von 14 Prozent hinnehmen. Im Vorjahr kostete das Eis hier noch durchschnittlich 1,20 € pro Kugel.

Entspannung in Sicht?

Die Weltmarktpreise für Energie- und Industrierohstoffe sowie Nahrungs- und Genussmittel im aggregierten Gesamtindex sind im Mai 2023 gegenüber dem Vormonat um rund 10,9 Prozent gesunken. Der Erzeugerpreis für Milch lag nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im April 2023 um 3,9 % niedriger als im Vorjahresmonat. Im Vergleich 2022 zu 2023 war Milch im März jedoch noch um 7,4 % teurer als im März 2022. Die Weltmarktpreise für Zucker lagen im Mai 2023 hingegen um rund 30 % höher als im Vorjahresmonat. Indikatoren dafür, dass sich die Situation im Vergleich zum Vorjahr noch nicht entspannt hat. Eine wirkliche Verbesserung ist derzeit nicht in Sicht. (Quelle) 

Was muss die Kugel kosten?

Bereits im Jahr 2022 haben wir in den EIS NEWS diese Frage gestellt und diskutiert, wie Preiserhöhungen den Kundinnen und Kunden am besten erklärt werden können. Zumindest in diesem Jahr scheint das einfacher zu sein. Es gibt weniger Diskussionen über Preiserhöhungen, denn die Menschen scheinen sich daran gewöhnt zu haben, dass alles teurer geworden ist.  Wieviel Gewinn vom Umsatz bei einer Kugel Eis bleibt hat die Uniteis aktuell ermittelt. Nur 10 % Gewinn bleiben der Eisdiele. Bei dieser Marge ist ein gut kalkulierter Kugelpreis und ggf. eine Preiserhöhung überlebenswichtig.

Die gute Nachricht: Die Lust auf Eis ist ungebrochen. Schon im vergangenen Jahr aßen die Deutschen nach Erhebungen des Marktforschungsinstituts GfK mehr Eis – trotz gestiegener Preise. Und auch in diesem Jahr bilden sich bei warmem Wetter wieder lange Schlangen vor den Eisdielen.

Kreative Ideen gefragt

Im Coltamai, einer Eisdiele in Köln-Deutz, blicken die Eismacher auf eine langjährige Erfahrung mit italienischem Speiseeis zurück. Das Angebot ist klassisch, die Qualität gut. Den hohen Preisen für Pistazien begegnen die Eismacher mit einem Kugelpreis, der 20 Cent über dem der anderen Sorten liegt. Sie wollen keine Qualitätseinbußen hinnehmen und gleichen so die gestiegenen Rohstoffpreise aus. Und genau darauf kommt es den Kunden an. Dafür zahlen sie gerne mehr.

Einen anderen Weg geht die Manufaktur [ais] in der Kölner Südstadt. Jedes Eis wird gewogen und die Kundinnen und Kunden zahlen nur das, was im Becher oder in der Waffel ist. Das Wiegen kommt auch gut an, denn versteckte Preiserhöhungen sind hier nicht möglich. Egal wie groß oder klein der Eisportionierer ist, die Waage ist nicht korrumpierbar und der korrekte Preis wird berechnet.

Haben Sie noch weitere kreative Ideen? Sind Ihnen andere Konzepte im Umgang mit Kugelpreisen begegnet? Wie immer freuen wir uns über Ihr Feedback in den Kommentaren oder per E-Mail an info@gebas24.de.

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Bilder:

Eishörnchen Tomek auf unsplash.com

Eisvergleich coupons.de

Gewinn Eiskugel uniteis

Pistazien Karolina Kołodziejczak auf unsplash.com

Waage Graphic Node auf unsplash.com