Wie Eis zum Lebensretter werden kann

Die Eis-Leidenschaft der Menschen nutzt David Hoppenbrouwers von David’s Gelato für ein neues Produkt mit einer anderen Zielrichtung als reinen Genuss. Zusätzlich zu seinen beiden Eismanufakturen, die er in Gouda betreibt, hat er ein Angebot entwickelt, das sich an Menschen richtet, die alters- oder krankheitsbedingt unter Appetitlosigkeit leiden und für die die Nahrungsaufnahme und Kalorienzufuhr problematisch ist. Genau an diese Zielgruppe wendet sich David Hoppenbrouwers mit einem hochkalorischen Eis, das er unter dem Markennamen „Vita“ an Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie Privatpersonen verkauft.

Die Idee zum Produkt hat für ihn einen persönlichen Hintergrund. 2015 erkrankte Davids Vater an Krebs und es viel ihm schwer genug zu essen, um seine Muskelkraft zu erhalten. Die Nahrungsergänzungsmittel, die in Form von klinischer Nahrung angeboten werden und einem starken Gewichtsverlust entgegenwirken sollen, halfen nicht weiter. Diese Produkte sind nur in wenigen Geschmacksrichtungen im Angebot und dazu auch meist extrem süß. Vielen Betroffenen fehlt die Abwechslung und der Genussfaktor kommt zu kurz. Sie finden die Produkte einfach nicht lecker und so verfehlen diese ihre Wirkung und ihr Ziel.

Die Idee zu einem hochkalorischen Eis war geboren

Anlass für David Hoppenbrouwers aktiv zu werden und Vita Eis, eine Marke, die Leben bedeutet, zu erfinden. Sein Können in der Herstellung von natürlichem Speiseeis vereinte er mit dem Wissen einer Ernährungswissenschaftlerin. Gemeinsam entwickelten sie hochkalorisches Speiseeis auf der Basis eines speziellen Eiweißes, das im menschlichen Körper nur langsam abgebaut wird und dadurch den Muskelabbau verlangsamt bzw. den Muskelaufbau sogar fördern kann.

Ein wichtiger Faktor bei der Produktentwicklung war der Genuss, denn David Hoppenbrouwers war klar: Das Produkt muss lecker sein. Sonst funktioniert es nicht. Dazu sollte es mehrere Sorten geben, damit jede Geschmacksvorliebe auch bedient werden kann. Denn er weiß, dass Nahrungsmittel, die Menschen mögen und lecker sind, gern gegessen werden. Und das sorgt dann dafür, dass eine erforderliche Menge auch verzehrt wird.

Die Vita-Eis-Entwicklung war eine Herausforderung

„Die Produktentwicklung war nicht einfach, da eine kommerzielle Verbreitung von Lebensmitteln an bestimmte Gesetze gebunden ist, die wir einhalten und kontrollieren lassen mussten. Aber: Wir haben es geschafft und inzwischen sind 8 verschiedene Sorten im Angebot.“ erzählt der holländische Gelatiere. Und er verrät: „Wir haben richtige Sommer- und Winterrenner. Mango mit weißer Schokolade läuft besonders in der heißen Jahreszeit super. Ein echter Verkaufsschlager ist aber auch das klassische Vita-Schokoladeneis.“ Klar. Schoko geht immer und wenn so genussreich die Kalorienzufuhr gelingt, ist das ein doppelter Gewinn.

Leider werden die Kosten für Vita-Eis noch nicht von den Krankenkassen erstattet. Aufgrund des sehr teuren Spezialeiweiß ist das hochkalorische Eis in der Produktion recht teuer. Eine Kugel kostet ca. dreimal so viel, wie ein herkömmliches Speiseeis.

Die Hauptzielgruppen für das Spezial-Eis sind ältere Menschen mit wenig Appetit, Menschen, die aufgrund von Krankheit längere Zeit bettlägerig und dadurch von Muskelabbau bedroht sind und Onkologie-Patienten. Und eine weitere Zielgruppe, an die David Hoppenbrouwers noch gar nicht gedacht hat, interessiert sich für sein Produkt. Vita-Eis kommt bei Bodybuildern als Alternative zu eiweißreichen Shakes, die den Muskelaufbau fördern, sehr gut an.

Bilder: David’s Gelato