Branchen-Meinung

19.01.2022

Das neue Normal: Vorausschauende Planung

Auch 2022 werden uns Vokabeln wie Rohstoffverteuerung, Rohstoffknappheit, Logistikengpass, Lieferverzögerung und Preisanpassung begleiten. Schon jetzt ist klar, dass eine frühzeitige, vorausschauende Einkaufsplanung ein echter Wettbewerbsvorteil ist und dazu auch noch bares Geld sparen kann.

Schon Ende letzten Jahres berichteten wir in den EIS NEWS über Lieferengpässe, Kostensteigerungen bei Rohstoffen und Verpackungsmaterialien, verzögerte Logistik und steigende Energiepreise. Um das zu kompensieren empfahlen wir, den Kugelpreis für Eis um 0,20 € anzuheben. Mehr Hintergrund dazu und Hilfestellung wie Sie diese Preissteigerung Ihren Kunden erklären können, erfahren Sie in unserem Beitrag „2022: Was muss die Kugel kosten?“ – in Deutsch und erstmals auch in Italienisch. Und in unserem Beitrag aus Mai 2022 gibt es aktuelle Infos zur Entwicklung der Rohstoffpreise und Tipps für die eigene Kalkulation des Kugelpreises.  

2022 geht es holprig weiter

Schon die ersten Wochen in 2022 haben gezeigt, dass uns diese existentiellen Themen noch einige Zeit begleiten. Wann sich die Märkte und Preise wieder beruhigen ist noch nicht abzusehen.

Hier unsere Tipps, damit Ihre Saison nicht zur Achterbahn-Fahrt wird:

  • Planen Sie Ihre Einkäufe frühzeitig!
    Rohstoffe für die Eisherstellung und Material für den Verkauf sind aktuell und bis auf wenige Ausnahmen bei GEBAS vorrätig.
  • Ordern Sie vorausschauend!
    Bevorraten Sie größere Mengen, um Preisanpassungen, die zu erwarten sind, zu umgehen.
  • Kalkulieren Sie mit mehr Zeit!
    Aus unserer Erfahrung sind die meisten Produkte lieferbar. Es dauert manchmal nur ein wenig länger als gewohnt, bis sie eintreffen.
  • Passen Sie Ihren Kugelpreis an!
    0,20 EUR mehr pro Kugel helfen, Preissteigerungen und höhere Aufwände zu kompensieren.
  • Setzen Sie auf nachhaltige Produkte!
    Plastik ist uncool ist die Meinung von immer mehr Verbrauchern. Dazu stehen Einwegkunststoff-Produkte seit dem in Kraft treten der Einwegkunststoffrichtlinie auf dem Index. Ein umfangreiches Angebot an nachhaltigen Alternativen finden Sie im GEBAS Sortiment.

Voraussschauender Einkauf ist das neue Normal

Warum ist das mit den Rohstoffen eigentlich so?

Zwei Beispiele: Es gibt weniger Milch und Milchpulver. Kühe sind als Klimakiller verschrien, denn sie produzieren Methan. Eine Kuh verursacht im Jahr eine klimaschädigende Wirkung, die einem CO2-Ausstoß von 18.000 gefahrenen Autokilometern entspricht. Dazu kommt, dass sich mit Rohmilch immer noch nicht viel Geld verdienen lässt. Die Abgabepreise steigen zwar, aber nur marginal und sehr langsam. Das sind Gründe für Bauern auf andere Zweige umzusatteln oder konventionelle MiIchbetriebe auf kleinere Biobetriebe mit weniger Tieren umzustellen. Dadurch ist weniger Milch auf dem Markt und die Preise für Milch und Milchpulver steigen.

Auch Papier ist knapp und teuer geworden. Aufgrund des gestiegenen Online-Handels hat sich der Bedarf an Kartonagen stark erhöht. Große Papierfabriken sind auf diesen Zug aufgesprungen und haben auf die Produktion von Karton-Verpackungen umgestellt. Doch das reicht noch nicht, den Bedarf zu decken. Aufgrund der Nachfrage kommt es zu Preissteigerungen im zweistelligen Prozentbereich und Verzögerungen bei der Lieferung. Die Umstellung der Produktion in den Papierfabriken wiederum führt zu einer Verknappung anderer Papiersorten. Material für Becher, Faltschachteln oder auch grafische Papiere sind auf dem gesamten Weltmarkt knapp. Das gilt auch für den Rohstoff Holz, aus dem Papier gemacht wird. In China herrscht ein Bauboom und in Europa wurde in Zeiten der Pandemie ins eigene Heim investiert und viel Holz verbaut. Dazu kommt, dass die Holzverarbeitung für Zellstoff größtenteils nicht in Europa angesiedelt ist. Ein immer noch stockender Seehandel stört die Logistikketten weltweit und verteuert die Frachtkosten enorm. Der Zellstoff fehlt also nicht nur als Rohstoff für die Papierherstellung, es ist auch richtig teuer geworden, ihn zu uns zu transportieren.

Beide Beispiele stehen hier stellvertretend für die aktuelle Lage bei der Rohstoffversorgung und zeigen, wie eng unsere globale Wirtschaft miteinander verzahnt ist. Klemmt ein Rädchen, hat das an vielen Stellen Auswirkungen auf Verfügbarkeit, Lieferzeit und den Preis. Und das wirkt sich am Ende – in unserem konkreten Fall – auf die Herstellungskosten für Speiseeis aus.

Wir versprechen, dass wir dran bleiben am Thema und dass wir Sie über die aktuellen Entwicklungen in der Branche auf dem Laufenden halten. Also: Bleiben Sie dran. Wir werden berichten.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Inspirationen-300x89.png

Bilder
Jahrmarkt: Eve Woodhouse auf unsplash.com
Lager: GEBAS

Mehr zu den Themen

Autor

Caroline Zöller

Eisliebhaberin und schon aus reinem Eigennutz immer an den neuesten Trends und Entwicklungen in Sachen Eis, Kulinarik und Gastronomie interessiert. Dazu sind Kommunikation, Marketing und die perfekte Kundenansprache ihr Steckenpferd. Sie ist presserechtlich verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.)