GEBAS Tipp

18.10.2020

Das Comeback der Heizpilze

2020 war der Sommer der Freiluftgastronomie. Aus Angst vor Aerosolen, den Luftpartikeln die Corona-Viren tragen, waren Biergärten, Terrassen und Sitzplätze im Freien gefragt wie nie. Drinnen im Gastraum herrschte monatelang gähnende Leere. Viele Café- und Eisdielenbetreiber fragen sich aktuell: Wie geht es weiter mit der Außengastronomie im Herbst und Winter?

Bei Gastronomen herrscht die einhellige Meinung, dass ihre Gäste auch in den kälteren Monaten lieber weiterhin draußen sitzen möchten. Hier lassen sich Abstände besser einhalten und die gefürchteten Aerosole verflüchtigen sich im Wind. Das Draußen-Szenario gibt den Menschen Sicherheit. Sie fühlen sich an der frischen Luft einfach wohler.

Um auch bei Minusgraden vor der Tür Gemütlichkeit zu schaffen sind aktuell viele Lösungen in der Diskussion. Ganz vorn mit dabei ist der Heizpilz. Lange Zeit als Klimasünder verschrien und in vielen Kommunen verboten, feiert er jetzt sein Comeback in der Gastronomie. In NRW hat Ministerpräsident Armin Laschet mit Blick auf die Ausnahmesituation und den Gesundheitsschutz sogar empfohlen, den Einsatz von gasbetriebenen Heizpilzen zu ermöglichen. Umweltschutzorganisationen sind anderer Meinung: In Zeiten des Klimawandels sei es einfach nur verrückt, die Straße zu heizen und schädliches CO2 in die Luft zu blasen.

Was sind die Alternativen?

Es gibt elektrische Alternativen die mit Heizschlangen oder über Infrarot-Technologie wärmen. Infrarot-Lösungen wärmen gezielt dort, wo ihre Strahlen auf Flächen oder auf die menschliche Kleidung treffen. Die Geräte sind in der Anschaffung teurer als Gas- oder Heizschlangen-Module und brauchen einen Stromanschluss, der im Außenbereich oft erst noch gelegt werden muss. Dazu ist fraglich ob die Geräte besser für das Klima sind, denn auch der Strom mit dem sie betrieben werden, stammt meist nur zu einem geringen Anteil aus erneuerbaren Energien. Das Gros wird immer noch aus fossilen Brennstoffen gewonnen und die klimaschädlichen Emissionen entstehen einfach nur an anderer Stelle.

Die wärmende Decke

Eine der einfachsten Lösungen ist die Decke, mit der sich die Gäste zudecken können und so zumindest die Beine gut gewärmt werden. Problematisch ist nur, dass diese nach jedem Gebrauch gereinigt und desinfiziert werden soll. Keine wirkliche Alternative also in der Gastronomie. Es sei denn, man geht den Weg der Decke-To-Go, wie sie die DEHOGA Nordrhein-Westfalen erfunden hat. Die Decken können von den Kunden erworben werden oder sie erhalten sie geschenkt. Bei jedem Café-Besuch bringen sie einfach die eigene Decke mit.

Sitzpolster oder Sitzkissen mit Heizung

Aufwändiger wird es mit Konzeptlösungen für eine winterfeste Außengastronomie. Hier ist von der Wandmarkise über Seitenwände, Abtrennungen für einzelne Tische und kompletten Outdoor-Lounges mit Flächenheizung alles zu haben.

Vielleicht sind für Ihre Zwecke beheizbare Sitzkissen oder Sitzpolster schon eine gute Lösung. Stoov ist Spezialist für kabellose Wärmekonzepte und bietet zum Beispiel Heizkissen und Sitzpolster, speziell für die Gastronomie. Die Stoov-Kissen verfügen über eine integrierte Infrarot-Technologie, die nachhaltig und umfassend wärmt. Das niederländische Unternehmen verfügt über mehrjährige Erfahrungswerte zur Wirksamkeit solcher Lösungen und hat viel positives Kundenfeedback zu einer höheren Terrassen-Auslastung und positiver Umsatzentwicklung in der Außengastronomie zur kälteren Jahreszeit. 

Unsere Empfehlung: Informieren Sie sich zuerst, was in Ihrer Stadt und Kommune aktuell erlaubt oder verboten ist und entwickeln Sie dann eine Lösung, die individuell an die Gegebenheiten Ihres Betriebes angepasst ist. Die Kölner Musik-Kneipe Torburg macht es vor. Das Team hat für die Gäste ein Draußen-Konzept für die kalte Jahreszeit ausgetüftelt. Denn der Gastraum ist einfach zu klein und zu verwinkelt, um im Rahmen eines Hygienekonzepts eine finanziell lohnende Anzahl von Gästen bewirten zu können. Die Torburg sagt deshalb: Drinnen läuft bei uns auch weiterhin nichts! Dafür aber draußen. Ab dem 20. Oktober eröffnet ein Herbst- & Wintergarten mit tropfsicher verbundenen, größeren Schirmen, mobilen Windschutzelementen, energieeffizientem Infrarotstrahlern, beheizbaren Sitzkissen und einer kuscheligen Beleuchtung. Und das Getränkeangebot wird durch roten und weißen Winzerglühwein erweitert.

Mit solchen Konzepten und einem entsprechenden Angebot ist es auch in der kalten Jahreszeit möglich eine größere Anzahl von Gästen zu bewirten. Tipp: Bieten Sie eine Winter-Draußen-Karte mit einem speziellen Angebot an wärmenden Getränken, wie exotische heiße Schokolade oder heiße Smoothies an. Die warmen Vitaminbomben, über die wir schon im letzten Herbst berichteten, sind immer noch beliebt und bieten Ihnen im Verkauf gute Margen.

Bild Harald Landsrath auf Pixabay

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Autor

Caroline Zöller

Eisliebhaberin und schon aus reinem Eigennutz immer an den neuesten Trends und Entwicklungen in Sachen Eis, Kulinarik und Gastronomie interessiert. Dazu sind Kommunikation, Marketing und die perfekte Kundenansprache ihr Steckenpferd. Sie ist presserechtlich verantwortlich für den Inhalt (V.i.S.d.P.)